von Peter Höher
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10. September 2020
Nach der persönlichen Sicht über die Einwohner der Highlands nun zur geographischen Lage. Die schottischen Highlands (Hochland) sind die Gebirge im Norden von Schottland, unterteilt in die North Western Highlands und die Grampian Highlands getrennt durch den Great Glen Fault. Der höchste Berg ist der berühmt berüchtigte Ben Nevis und befindet sich in den Western Highlands. Für österreichische Verhältnisse wird der eine oder andere meinen, dass es sich lediglich um einen größeren Hügel handelt, aufgrund seiner relativ geringen Höhe von 1.344 Meter. Vielleicht kann sich der erfahrene heimatliche Bergwanderer auch vor Lachen nicht halten, aber spätestens vor Ort in Fort William schaut die Sache dann anders aus. Warum? Was? Das sollen richtige Berge sein! Fort William am Fuße des Ben Nevis (1.344m) liegt auf Meereshöhe, also auf NULL Meter. Anders wie bei uns, hat man so den ganzen Berg vor sich. Die Bezeichnung Ben Navis kommt aus dem gälischen und bedeutet ungefähr so viel wie der „Furchtbare“! Und diesen Namen wird er mehr als gerecht. Hat man Glück mit dem Wetter braucht man rund 6 Stunden für Auf- und Abstieg. An 9 von 10 Tagen hat man dieses Glück nicht. An diesen Tagen lässt sich die schottische Variante des Mount Everest nur schwerlich erklimmen und sollte man es trotzdem irgendwie schaffen nach oben zu kommen verweigert unendlicher Nebel den fantastischen Ausblick auf beinahe alle Berge der Highlands. Er ist einer der wenigen Berge, wo es auch im Hochsommer passieren kann, dass man am Gipfel eine Schneeballschlacht schlagen kann. Kurz gesagt: Ganzjährige Schneegefahr und jederzeit hochalpine Gefahren ab spätestens 600 Höhenmeter. Den Schotten unterstellt man ja gerne geizig zu sein (was im Übrigen nicht stimmt), aber in diesem Fall ist es nur die Höhe des Berges und mit Bestimmtheit nicht die Herausforderung.